Dienstag, 29. Mai 2012

münder (stiefeltexte)


aus den stiefeltexten

will ich die welt in meinen stiefel packen sagt sie nein danke, dann leb besser ohne mich.

münder

wenn die sätze schweigen, weil sie ausfallen, aussterben, einfach ausbleiben, weil ohnehin nichts gesagt werden kann, weil es nicht stimmt, das gesagte, das wiederholt werden muss, weil nie etwas stimmt. …wenn also worte fehlen, weil sie in wahrheit unnötig sind, ja anstrengend und immer lügnerisch und das ziel verfehlen, weit und unnütz unterwegs…. weil es so ist und das überflüssige immer die oberhand hat – eine riesen- oberfläche - groß und beeindruckend wirkend aber gar nichts ist – zuletzt – einfach nichts…. weil es so ist schweigen die münder, begegnen sich anders und freuen sich miteinander – einfach so –.

Donnerstag, 9. Februar 2012

frühmorgens

frühmorgens
eröffnen tagesstriche
die hoffnung
auf das große goldene ankommen
flüsternd erwarten
geheime schätze
ihre entdeckung
mit der lösung
des stundenrätsels
in den tag geschickt.

melancholia

kommt
die traurigkeit
versteckt als nasskaltes
gegenüber
gesammelter grautöne
stürzt der kopf
nach unten verbiegt
den hals die schultern
fallen mit dem körper
in das dunkle namenlose
fließende nicht bereit
für eine wiederkehr.

morgens

morgens
der anflug
der sterne
im herzen
leuchtfeuer der erkenntnis
verwirbeln kopfzufuß
in einer minute
die gegenwart des himmels
in mir und dir
in allem.

leben-nebel

wie die traurigkeit sich setzt
und bleibt
bluenotes auf die knochen
und die haut schreibt
als dünner grauer mantel wie
wenn leben sich rückwärts schreibt

Dienstag, 11. Mai 2010

jetzt

jetzt anhalten
und die stille spüren
der atem der welt hält an
für einen moment
und töne der erde
klingen lautlos
durch den körper
eine leise berührung
von himmelblau
und wolken die sich in gras versenken
öffnet sanft einen heiligen raum
in diesem moment
jetzt.

kosmischer clown

aus den wolken
lächelt der kosmische clown
mir zu
schnipst mit den fingern
meine dunklen seiten ins nichts
lacht über mein
streben wollen werden
kickt mich mit übergroßen füßen
aus dem land der sehnsucht
feiert alle rollen
in denen ich vergeblich war
und lässt champagnerkorken knallen
für alle formen
meines unglücks.